Energieworkshopreihe

Das Thema „Energie“ zählt zu einem der Schwerpunkte in der LEADER-Region Westlausitz. Um eine kontinuierlich positive Entwicklung zu unterstützen, wurde für die Energiebeauftragten und weitere Interessenten aus den Kommunen vom Westlausitz e.V. eine Energieworkshopreihe initiiert. Diese wurde über LEADER gefördert.
Im Mittelpunkt der Workshopreihe stand die Arbeit mit den Energiebeauftragten von sieben Westlausitz-Kommunen (samt Verwaltungsgemeinschaften). Mitarbeiter aus Arnsdorf, Bischofswerda, Elstra, Großharthau, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Wachau informierten sich in den insgesamt fünf Veranstaltungen dabei über ganz unterschiedliche Themen. Möglichkeiten einer Gebäudeleittechnik, Elektromobilität oder effiziente Heizungsanlagen waren nur einige davon. Besonders wichtig war die aktive Einbindung der Teilnehmer. So bekamen die Energiebeauftragten immer wieder Aufgaben gestellt, die sie für ihre tägliche Arbeit nutzen konnten.
Am 18.04.2016 startete in Elstra die Energieworkshopreihe der LEADER-Region Westlausitz. In fünf Veranstaltungen über die nächsten 12 Monate sollen die Energiebeauftragten und weitere interessierte Mitarbeiter aus den Kommunen der Westlausitz in Themen der Energie und Energieeffizienz geschult und über aktuelle und innovative Projekte und Technologien informiert werden. Die praktische Einbeziehung der Workshopteilnehmer bildet dabei eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltungen. Das Projektteam des Planungsbüros Schubert aus Radeberg gestaltete den Workshop deshalb auch mit einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen praktischer Arbeit der Teilnehmer sowie der Vermittlung von umfangreichen Informationen.
Der erste Teil des Nachmittages wurde durch die Energiebeauftragten gestaltet. Nach einer kurzen Einführung zum Projekt, den Hintergründen und Anforderungen der Workshops, folgte die Auswertung von durchgeführten Messungen, abgeleiteten Maßnahmen und aktuellen Energieberichten aus den Kommunen der vergangenen Heizperiode 2015/2016. Dabei wurden Ergebnisse aus den Kommunen Wachau, Großharthau, Elstra, Arnsdorf und Großröhrsdorf vorgestellt und zwischen den Teilnehmern angeregt diskutiert. Projektleiter Michael Schaarschmidt gab wichtige Hinweise.
Im Anschluss stellte das Projektteam alle wichtigen Neuerungen der Energieeinsparverordnung, welche ab dem 01.01.2016 für die Kommunen relevant wurden, vor. Den darauf folgenden Teil der „Westlausitzer Energienachrichten“ wird es in jeder Veranstaltung geben. Dabei soll über den Tellerrand der Westlausitz hinaus nach innovativem Projekten und Technologien geschaut werden. Im ersten Workshop waren dies zum einen Projekte zu „Solarstraßen- und Wegen“ in Europa, die Technologie der Gasabsorbtionswärmepumpe und neue Batteriespeichersysteme der Firma Tesla.
Einen weiteren Schwerpunkt des Workshops setzte das Projektteam auf die Vorstellung von aktuellen Fördermöglichkeiten im Bereich Energie. Primär konzentrierte man sich dabei auf die LEADER-Entwicklungsstrategie der Region, welche in einem eigenen Förderkapitel zahlreiche Alternativen zu herkömmlichen Förderprogrammen von BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle), KfW oder SAB (Sächsische Aufbaubank) bietet. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine kurze Vorstellung des Themas „Energie und Schule“, welches in den kommenden Monaten eine größere Rolle in der Region spielen soll.
Ein kurzer Ausblick auf den kommenden Workshop zeigte den Teilnehmern, was sie in der nächsten Veranstaltung im September erwartet. Durch das gute Mitwirken der Energiebeauftragten und die umfangreiche Vermittlung von neuem Wissen war der Start der Energieworkshopreihe für alle Beteiligten ein voller Erfolg.
Am 19.09.2016 trafen sich die Energiebeauftragten und Interessierten aus den Westlausitzer Kommunen zum zweiten Energieworkshop in dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr in Pulsnitz. Und alle waren gespannt, welche interessanten Themen rund um das Thema Energie und Energieeffizienz auf sie warteten.
Angekündigt war der Vortrag eines externen Referenten. Im ersten Teil der Veranstaltung führt Herr Eisele der Firma Sauter durch den Nachmittag. Dabei ging es um die Themen Gebäudeleittechnik und Energiemanagement. Der Schwerpunkt lag dabei auf den technischen Möglichkeiten und Einsatzbereichen für solch ein leistungsfähiges System. Anhand von übersichtlichen Grafiken und bereits durchgeführten Projekten der Firma Sauter wurde deutlich, was mit solchen Anlagen, vor allem auch in Verbindung mit einem Energiemanagementsystem und einer regelmäßigen Erfassung von Zählerständen etc. möglich ist. Das besondere des Vortrages: Herr Eisele hatte einen Großteil der vorgestellten Technik direkt mitgebracht. So war es den Teilnehmern des Workshops möglich, die einzelnen Komponenten einer GLT aus erster Hand zu betrachten. Von kleinen Schaltzentralen, Fühlern bis hin zu einem komplett angeschlossenen Messkoffer war alles dabei. In einer Fragenrunde konnten die Energiebeauftragten dann ihre Anliegen vorbringen. Vor allem die Kosten und konkrete Probleme in den Kommunen wurden angesprochen. Die Gemeinde Großharthau, vertreten durch ihren Bürgermeister und Energiebeauftragten Jens Krauße, zeigte dabei besonderes Interesse. Vielleicht sehen wir also schon bald in Großharthau die Umsetzung einer Gebäudeleittechnik. Die Pause zum nächsten Teil der Veranstaltung konnte genutzt werden, um mit den Vertretern der Firma Sauter ins Gespräch zu kommen und sich die einzelnen Techniken aus nächster Nähe zu betrachten. Vor dem Beginn des zweiten Teils des Workshops dankte Herr Schaarschmidt noch einmal für den interessanten Vortrag und leitete dann zur Auswertung der praktischen Arbeit der Teilnehmer über.
Aufgabe für die Energiebeauftragten war es, in einer kurzen Präsentation die Pläne für die kommende Heizperiode vorzustellen. Vordergründig ging es dabei um Erstellung von Messplänen für die Auslage von Datenloggern sowie die sich daraus ableitenden Maßnahmen in den jeweiligen Gebäuden. Dazu wurden geplante Sanierungs- und Anpassungsmaßnahmen bestehender Technik erläutert. Wichtig war hier vor allem der Austausch der Workshopteilnehmer untereinander. Im Anschluss der Auswertungen hob Herr Schaarschmidt noch einmal die hohe Priorität einer gründlichen Arbeit in den kommenden Monaten hervor, um wirkliche Einsparungen in den einzelnen Gebäuden erreichen zu können.
Der dritte Teil der Veranstaltung befasste sich zu Beginn wieder mit den Westlausitzer Energienachrichten. Die drei vorgestellten Themen befassten sich diesmal mit Neuigkeiten im Bereich „Neue Mobilität“. An erster Stelle stand dabei die Vorstellung eines kurzen Berichts einer Probefahrt mit einem Tesla Model S und den Erkenntnissen aus dem Gespräch mit einem Vertreter der Firma. Das zweite vorgestellte Projekt sorgte für ein wenig Erstaunen bei den Anwesenden. Vom normalen Fahrrad zum E-Bike in 60 Sekunden. Das System basiert auf einem kompletten Vorderrad mit E-Bike Technik, in dem die Akkus sowie der Antrieb stecken. Altes Rad raus, neues Rad rein, und fertig ist das E-Bike. Mit Reichweiten bis 80km und einer Geschwindigkeit von ca. 30 km/h kann sich das durchaus sehen lassen. Zu guter Letzt folgten kurze Informationen zur Brennstoffzellentechnik für aktuelle PKWs. Im Anschluss an die Energienachrichten folgten noch Informationen zur aktuellen EEG-Novelle aus diesem Jahr. Was sind Ziele und neue Anforderungen für den Bereich der erneuerbaren Energien für die kommenden Jahre.
Den Abschluss des zweiten Energieworkshops bildeten zum einen der Hinweis auf eine Informationsveranstaltung zu einem Schulwettbewerb zum Thema Energie in den Westlausitzer Grundschulen und zum anderen die kurze Vorstellungen eines Projektes einer Masterarbeit zum Thema Elektromobilität in der Westlausitz. Anschließend kündigte Herr Schaarschmidt noch die nächste Veranstaltung für Ende November an und gab kurze Hinweise zu den geplanten Themen.
Das Projektteam freut sich auf den kommenden Workshop und wünscht allen Energiebeauftragten bis dahin viel Erfolg in ihren Kommunen.
Am 21.11.2016 trafen sich die Energiebeauftragten der Region Westlausitz zum nunmehr dritten Energieworkshop in Großharthau. Primäres Thema der Veranstaltung war die Elektromobilität. Welche grundlegenden Dinge sollte man wissen, welche Möglichkeiten bieten sich für Kommunen und wie kann dies unter Umständen gefördert werden, das waren die wichtigsten Fragestellungen an die beiden eingeladenen Referenten. Herr Helbig (Firma Helbig-Energie) und Herr Schneider (ENSO AG) boten den Teilnehmern dabei einen umfassenden Überblick über das Thema. Dabei wurden durch ersteren die grundlegenden Dinge zur kommunalen Nutzbarkeit von Elektrofahrzeugen und Car-Sharing Modellen vorgestellt. Herr Schneider sprach im Folgenden über die Ergebnisse des Projektes „ENMOVER“. Außerdem gab es kurze Erfahrungsberichte aus Kommunen, welche bereits Elektrofahrzeuge nutzen. Im Anschluss an die Ausführungen der beiden Referenten folgte eine kurze Zusammenfassung des „Innovationsworkshops Elektromobilität“ der SAENA aus dem Sommer diesen Jahres. Das Thema Elektromobilität wird die Region Westlausitz sicher auch in Zukunft beschäftigen.
Nach einer kurzen Pause folgten die Westlausitzer Energienachrichten. In dieser beliebten Kategorie ging es diesmal ganz um intelligente Systeme. Sogenannte „Smart Grids“ und „Smart Meter“ werden in Zukunft immer mehr unsere Energielandschaft bestimmen. Die optimale Nutzung von erneuerbaren Energien, die Vernetzung von Akteuren und die Reduzierung von Energiekosten stehen dabei im Vordergrund. Die rechtlichen Rahmenbedingungen enthält dafür das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende, welches ebenfalls kurz vorgestellt wurde.
Im Anschluss wurde kurz über den aktuellen Stand des für die Westlausitzer Grundschulen geplanten Wissenswettbewerb informiert. Zu den teilnehmenden Schulen gehören Arnsdorf, Frankenthal, Großharthau, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Wachau. Das Projektteam freut sich dabei auf einen erfolgreichen Wettbewerb im kommenden Jahr.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Darstellung von kurzen Zwischenberichten durch die Energiebeauftragten. Inhalt waren dabei Maßnahmen der derzeitigen Heizperiode bezogen auf das Auslegen von Datenloggern, die Erstellung von Messreihen, Anpassungen an Heiztechnik oder anderen Maßnahmen im Rahmen der Arbeit der Energiebeauftragten. Desweiteren sollten geplante Maßnahmen für das kommende Jahr kurz erläutert werden. Im kommenden Jahr werden noch zwei Veranstaltungen der Workshopreihe durchgeführt. Der nächste Workshop ist für Ende Februar 2017 geplant.

Am 20.02.2017 war es wieder soweit, der vierte Energieworkshop für die Energiebeauftragten der LEADER-Region Westlausitz fand in Kleinröhrsdorf statt. Diesmal stand die Veranstaltung unter dem Thema Geothermie und Wärmepumpen. Der Workshop diente zugleich als Exkursion in die Kindertagesstätte „Erfinderkinder“ im Ort. Die 2013 fertiggestellte Einrichtung verfügt über eben solch eine Technik und sollte deshalb als praktisches Beispiel für die Anwesenden kommunalen Mitarbeiter dienen.
Den Beginn des Energieworkshops machten diesmal die Westlausitzer Energienachrichten. Wieder hatte das Projektteam drei spannende Themen aus der Welt der Energie und Technologie recherchiert und für den Workshop kurz aufbereitet. Den Anfang machte dabei die Firma Cloud&Heat aus Dresden. Sie verknüpft auf intelligente Weise den immer größer werdenden Bedarf an Serverkapazitäten mit einem innovativen Kühlungskonzept, was die Möglichkeit der Nutzung der Abwärme der Serverschränke für den lokalen Heizungskreislauf schafft. Der zweite Beitrag beschäftigte sich mit einem interessanten Wettbewerb von Tesla Gründer Elon Musk. In einer Röhre mit hochmoderner Technologie in nur 30 Minuten von San Francisco nach Los Angeles (Strecke von 615 km). Das war die Aufgabe internationaler Forschungsteams. Die Studenten der Uni München bauten dabei den schnellsten „Pod“ und legten damit den vielleicht ersten Grundstein für ein äußerst effizientes Fortbewegungsmittel. Der dritte und letzte Beitrag befasste sich mit einem Großprojekt von Siemens in Schweden. Dort wurde jetzt auf einer Strecke von 2 km nördlich von Stockholm der erste eHighway eröffnet. Mit Straßenbahnähnlichen Oberleitungen rollt hier der Liefer- und Speditionsverkehr rein elektrisch. Die speziell ausgestatten LKWs sollen dabei bis 2030 die Regel werden.
Nach einem kurzen Zwischenstand zum Energiewettbewerb in den Westlausitzer Grundschulen und der Diskussion über die Zukunft der derzeit in den Kommunen verwendeten Energiemanagementsoftware folgte der Hauptteil der Veranstaltung.
Der Energiebeauftragte der Stadt Großröhrsdorf, Herr Riffel, stellte das Projekt „Kita Erfinderkinder“ vor. Dabei ging er kurz auf grundlegende Fakten der Entstehung und Umsetzung der Kita ein und stellte anhand von Energieberichten die einzelnen Verbräuche, auch im Vergleich zu einer anderen Kita mit grundverschiedenen Voraussetzungen in der Stadt, vor. Die Energiebeauftragten diskutierten im Anschluss über Möglichkeiten einer Einsparung von z. B. Strom und näherten sich mit Hilfe des Strangschemas der kompletten Anlage den technischen Details. Den Abschluss des Workshops bildete die Besichtigung der Heizungsanlage sowie der Räumlichkeiten der gesamten Kita. Herr Zeise erklärte die grundlegende Funktionsweise der Heizung und Lüftung und führte die Anwesenden Energiebeauftragten durch die Einrichtung. Das Projektteam freut sich bereits auf den fünften und letzten Energieworkshop Ende April.
Am 26.04.2017 trafen sie die Energiebeauftragten im Dorfgemeinschaftshaus in Fischbach /Arnsdorf zu ihrem fünften und letzten Energieworkshop. Dabei stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Arbeit der kommunalen Mitarbeiter über die vergangene Heizperiode.
Den Anfang des Workshops machte die Vorstellung der Masterarbeit von Thomas Hoyer. Dieser erforschte in Kooperation mit der Region Westlausitz das Thema „Elektromobilität“ in den Kommunen der Region. Was sind Hindernisse für die Ausbreiting der E-Mobilität, vor allem im ländlichen Raum? Welche Möglichkeiten der Nutzung gibt es? Dies sind nur zwei Fragen, welche in der Arbeit von Herrn Hoyer ergründet werden. Er arbeitete dabei mit Interviews und Fragebögen zur Datenerhebung. Das Thema Elektromobilität fand schon in verschiedenen Workshops Anklang bei den Teilnehmern und soll durch die jetzt fertiggestellte Masterarbeit verschiedene Nutzungsmodelle für die Region noch ausführlicher darstellen.
Im anschließenden Teil des Workshops wurden die einzelnen Energiebeauftragten aktiv. Aufgabe war die Präsentation ihrer Arbeit über die vergangenen Monate. Dabei sollte wenn möglich auf Messdaten, Energieberichte und umgesetzte und geplante Maßnahmen Bezug genommen werden. Die Vorstellung in den einzelnen Kommunen verlief sehr unterschiedlich. Durch personelle Umstrukturierungen und fehlende Kapazitäten waren die Möglichkeiten in einzelnen Kommunen eher begrenzt. Nichtsdestotrotz präsentierten alle Energiebeauftragten mehr oder weniger umfangreich die Ergebnisse der Heizperiode bzw. stellten interessante Projekte ihrer Kommunen vor. Dazu zählte zum Beispiel die GLT-gesteuerte Heizungsanlage einer Schule in Bischofswerda. Herr Bürger appellierte dabei an seine Kollegen Energiemanagement „einfach zu machen“ und Ergebnisse auch als Rechtfertigung für die eigenen Tätigkeiten vorzustellen.
Nachdem alle Präsentationen abgeschlossen waren, folgte die Durchführung eines Wissenstests. An 16 Fragen bezogen auf die Themen der Workshopreihe sollten die Teilnehmer ihr Wissen noch einmal anwenden. Am Ende konnten alle Energiebeauftragten den Test erfolgreich meistern.
Zu guter Letzt wurde auch über die Zukunft des Themas Energie in der Westlausitz diskutiert. Für das Ende des Jahres 2017 ist der erste Energiestammtisch in der Westlausitz geplant. Diese neue Plattform soll den Energiebeauftragten ein Diskussionsmedium bieten, um auch weiterhin den Gedanken der Workshopreihe aufrecht zu erhalten: die nachhaltige Entwicklung der Energieregion Westlausitz und die Fortführung der positiven Arbeit der Energiebeauftragten.