Die Westlausitz - Vorreiter im Bereich kommunales Energiemanagement

Seit April 2012 setzen die 13 Kommunen der Region Westlausitz das sächsische Pilotprojekt „Aufbau eines kommunalen Energiemanagements“ um. Nach 3 Jahren Projektlaufzeit nähert sich dieses nun dem Ende. Zeit für alle Beteiligten zurück zu blicken und Bilanz zu ziehen.

Insgesamt 60 Gäste waren der Einladung des Westlausitz e.V. gefolgt und informierten sich am 23.03.2015 in Großharthau über die Ergebnisse und Erfolge des Projektes. Neben den zahlreichen Bürgermeistern waren u.a. auch Landrat Michael Harig, die CDU-Landtagsabgeordnete Patricia Wissel und der Geschäftsführer der SAENA, Christian Micksch anwesend. Jens Krauße, Bürgermeister von Großharthau und Vorsitzender des Westlausitz e.V., skizzierte kurz die Vorbereitungsphase des Projektes. „Welchen Herausforderungen sich die Region damit stellen würde, hatte keiner geahnt. Doch – ohne vorweg greifen zu wollen – es hat sich gelohnt.“, so Jens Krauße. Diese Aussage wurde anschließend durch Michael Schaarschmidt, den Projektleiter vom Planungsbüro Schubert, welches das Projekt über die gesamte Laufzeit von 3 Jahren begleitet hat, mit Fakten belegt. 51 Vor-Ort-Termine in den Kommunen, 12 Schulungstermine, 189 in der Energiecontrolling-Software erfasste kommunale Gebäude, eine regelmäßige Verbrauchserfassung für immerhin 133 Gebäude. Dies sind nur einige statistische Eckdaten des Projektes. „Die notwendigen Strukturen zur Durchführung des Energiemanagements wurden in den Kommunen geschaffen. Die kommunalen Energiebeauftragten erhielten durch Schulungen das erforderliche Know-How und haben mit der Energiecontrolling-Software ein gutes Instrument zur Verwaltung und Auswertung der Verbrauchsdaten zur Hand.“ erläutert Michael Schaarschmidt. Nun obliegt es den Energiebeauftragten der Kommunen, die eingeführten Strukturen weiter zu nutzen.

Ein gelungener Beitrag zur Veranstaltung war die Vorstellung des Energieprojektes der Schüler der Großharthauer Grundschule. Mit der Gemeindeverwaltung besteht ein sogenannter Fifty-fifty-Vertrag, d.h. die Energiekosten, die die Schüler durch energiesparendes Verhalten im Laufe eines Jahres einsparen, erhält die Schule zu 50 Prozent von der Gemeinde zur freien Verwendung. In diesem Zusammenhang überreichte Jens Krauße der Schulleiterin, Regine Heitz, einen symbolischen Scheck für diese Leistung. Stellvertretend für alle Kindertageseinrichtungen und Grundschulen der Region Westlausitz erhielten die Schüler außerdem ein durch den Verein Westlausitz und das Planungsbüro Schubert entwickeltes Energie-Memory, welches in den nächsten Wochen in der Region verteilt wird.

Aus Sicht der Kommunen beleuchtete abschließend Uwe Bürger, Energiebeauftragter der Gemeinde Arnsdorf, das Projekt. „Die Gegenüberstellung der Ausgangslage in Arnsdorf zu Beginn des Projektes und der aktuellen Daten zeigt, dass das Projekt für Arnsdorf ein voller Erfolg war.“, erläuterte Uwe Bürger mit einer gewissen Portion Stolz. Für 2 kommunale Gebäude zeigte er im Detail auf, wie mit nicht- und geringinvestiven Maßnahmen beachtliche Einsparungen erreicht werden konnten. „Die Veranstaltung war ein wirklich schöner Schlusspunkt für das erfolgreiche Projekt der Westlausitz.“, freute sich Jens Krauße im Anschluss an die Veranstaltung.

Nach der Würdigung der Erfolge des Westlausitz-Projektes erfolgte die Ehrung des fischfreundlichen Wehrs im Großharthauer Ortsteil Bühlau im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014. Zum Thema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ liefert das Projekt in der Kategorie Umwelt eine Antwort auf die Frage, wie Fische geschützt und gleichzeitig Energie erzeugt werden kann.

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